7 Gründe, warum Privatisierungen gefährlich sind

1. GEWINNE WERDEN PRIVATISIERT, VERLUSTE SOZIALISIERT

Nach Privatisierungen werden Unternehmen auf Gewinne machen getrimmt. Das soll den privaten Aktionärinnen und nicht mehr der Allgemeinheit zugutekommen. Macht das private Unternehmen Verluste oder geht es gar in Konkurs, muss wieder die öffentliche Hand als Retter einspringen - denn es kann auf Wasser- oder Energieversorgung nicht einfach verzichtet werden.

2. Kurzfristige Gewinninteressen

Private Unternehmen handeln kurzfristig, um ihren Gewinninteressen nachzukommen. Langfristig wirksame Investitionen werden daher oft nicht getätigt. Wird die Dienstleistung wieder in die öffentliche Hand übertragen, müssen die Kommunen die verabsäumten Investitionen tätigen und die Allgemeinheit die Kosten übernehmen.

3. Verluste der demokratischen Kontrolle

Leistbares Wohnen, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit - Unternehmen der Daseinsvorsorge können einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieser politischen Ziele leisten. Sind diese Leistungen und Unternehmen einmal privatisiert, geht der demokratische Einfluss verloren.

4. Keine soziale Verantwortung

Private Unternehmen nehmen in ihrer Tarifgestaltung auf sozial schwächere Menschen keine Rücksicht. Eine sozial faire Tarifgestaltung in Form von Sozialtarifen finden sich bei Privaten selten, bei öffentlichen Unternehmen dagegen sehr wohl. Zudem führen Privatisierungen häufig zum Abbau von Arbeitsplätzen.

5. Preisanstieg

Erfahrungen zeigen, dass es nach Privatisierungen oftmals zu exorbitanten Preisanstiegen gekommen ist. Gerade für einkommensschwache Haushalte stellt das bei lebenswichtigen Leistungen wie der Wasserversorgung oder dem Wohnen ein schwerwiegendes Problem dar. Erfahrungen zeigen, dass es nach Privatisierungen oftmals zu exorbitanten Preisanstiegen gekommen ist.

6. Qualitätseinbußen

Viele Privatisierungen gelten als Misserfolg, weil die Leistung nicht mehr in der gewohnten Qualität erbracht wurde. Sie werden entweder unzureichend erbracht oder die Infrastruktur wird vernachlässigt. Fehlende Investitionen und Wartung führen zu drastischen Qualitätseinbußen.

7. Schwer rückgängig zu machen

Bei der Rückkehr zur öffentlichen Hand ist meist mit großen und finanzkräftigen Widerständen der zuvor privatisierten Unternehmen zu rechnen. Die Kosten übersteigen in aller Regel bei weitem den Preis, zu dem das privatisierte Unternehmen einst verkauft wurde.

Download
„Rekommunalisierung in Europa“ (2019)
Die komplette Studie im PDF-Format
Rekommunalisierung Studie.pdf
Adobe Acrobat Dokument 24.1 MB
Download
Privatisierung
Factsheet_Gefährliche_Privatisierung.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.7 MB