Effiziente Daseinsvorsorge in Wien: Da wird kein bisschen Energie verschwendet!

Daseinsvorsorge aus öffentlicher Hand sichert Wien eine nachhaltige Infrastruktur. Statt schnellen Gewinn aus den Grundbedürfnissen der Wienerinnen und Wiener zu ziehen, sucht sie clevere Lösungen, die Bestand haben: für Menschen und Umwelt.
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Wenn es um Nachhaltigkeit geht, hat öffentliche Daseinsvorsorge die Nase vorn. Denn ihr geht es um Lösungen, nicht um Profite. Das bedeutet auch, besonders sparsam mit Ressourcen umzugehen. Wir haben uns drei Beispiele angesehen, wie Wien Energie, die sonst ungenutzt verpufft, sinnvoll verwendet.

U-BAHNEN HEIZEN BEIM BREMSEN DIE STATION

Beim Einfahren in eine U-Bahn-Station packen wir unsere Sachen, schreiben vielleicht noch ein SMS fertig und gehen zur Tür. Die U-Bahn, in der wir gerade fahren, produziert in dieser Zeit Strom! Beim Bremsen entsteht nämlich viel Energie. Die Wiener Linien wandeln sie in Strom um und treiben damit Garnituren an, die gerade losfahren. Nicht nur die U-Bahn kann das, sondern auch die meisten Straßenbahnen in Wien.

Fährt gerade keine andere Garnitur in der Station ab, konnte der Strom allerdings bisher nicht genutzt werden. Die Wiener Linien haben dafür eine Lösung gefunden: Der Strom, der beim Bremsen entsteht, wird nun für Rolltreppen, Aufzüge, Licht und Heizung in der Station umgewandelt. Den Anfang machten die U-Bahn-Stationen Hardegggasse und Altes Landgut. Nach und nach werden nun immer mehr Stationen umgerüstet. Das spart eine Menge Strom: Im Jahr können die Wiener U-Bahnen so drei Gigawatt Strom „erbremsen“. Das entspricht dem Stromverbrauch von 720 Haushalten. Vor allem aber bedeutet: 400 Tonnen CO2 weniger in der Luft.

HOCHQUELLWASSER PRODUZIERT ÖKOSTROM

Wer in Wien lebt, produziert aber auch mit jedem Schluck Wasser indirekt Ökostrom! Um das Hochquellwasser, seine Qualität und die zuverlässige, kostengünstige Versorgung an sich wird Wien weltweit beneidet. Vor allem wer in Städten mit privatisierter Wasserversorgung lebt, kann davon ein Lied singen.

Was aber kaum jemand weiß: Auf seinem Weg von den Quellregionen am Schneeberg, der Rax und der Schneealpe nach Wien passiert das Hochquellwasser 16 Kraftwerke. So produziert die Wiener Wasserversorgung ganz nebenbei Strom. Und zwar genug, um beispielsweise St. Pölten zu versorgen. Das spart Geld und schützt die Umwelt.

@EBS

ENERGIEFRESSER IN ÖKOKRAFTWERK VERWANDELT

Doch der Wasserkreislauf endet nicht an der Leitung. Abwasseraufbereitung ist normalerweise einer der großen Energiefresser in Kommunen. Die Wiener Hauptkläranlage zeigt, dass es auch anders geht! Sie wandelt Teile des Klärschlamms in Klärgas um und verbrennt es. So entsteht Energie, die zu Ökostrom transformiert, für Warmwasser oder zum Heizen genutzt wird. Insgesamt spart Wien dadurch jedes Jahr 40.000 Tonnen CO2 ein. Die Technologie dahinter wurde von der TU Wien entwickelt und kommt weltweit erstmals zum Einsatz.

GEMEINSAM LÖSUNGEN UMSETZEN

Das waren nur ein paar Beispiele für die vielen cleveren Lösungen, die öffentliche Daseinsvorsorge in Wien ermöglicht. Denn sie sorgt dafür, dass alle, die die Stadt am Laufen halten, an einem Strang ziehen. Funktionierende, leistbare Infrastruktur und eine intakte Umwelt: Öffentliche Daseinsvorsorge garantiert Lebensqualität! Und zwar auf Dauer.